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Undichte Fenster sind eines dieser Probleme, die man oft erst bemerkt, wenn die Temperaturen sinken oder es draußen stürmisch wird. Ein kühler Luftzug im Wohnzimmer, ein leises Pfeifen bei starkem Wind oder Vorhänge, die sich bewegen, obwohl das Fenster geschlossen ist, all das sind typische Anzeichen. Was viele unterschätzen: Undichte Fenster können nicht nur den Wohnkomfort beeinträchtigen, sondern auch höhere Heizkosten verursachen und im schlimmsten Fall zu Feuchtigkeit oder Schimmel führen.

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lassen sich undichte Fenster gut und relativ günstig reparieren. Man muss nur wissen, wo das Problem liegt. Genau das schauen wir uns hier ausführlich an.


Warum Fenster im Laufe der Zeit undicht werden

Fenster werden jeden Tag beansprucht, geöffnet, geschlossen, von Sonne beschienen, von Kälte gequetscht und von Feuchtigkeit umgeben. Selbst moderne Fenster können nach einigen Jahren an Dichtheit verlieren. Die häufigsten Ursachen sind:

1. Dichtungen werden hart oder porös

Gummidichtungen verlieren mit der Zeit ihre Elastizität. Sie werden spröde, ziehen sich zusammen oder bekommen kleine Risse. Dann schliesst das Fenster nicht mehr sauber ab.

2. Der Fensterflügel ist verstellt

Wenn ein Fenster „hängt“ oder sich leicht verzogen hat, drückt es nicht mehr gleichmässig an den Rahmen. Das reicht oft schon, damit Kaltluft eindringt.

3. Abgenutzte oder verschmutzte Beschläge

Schmutz, Staub oder altes Öl können die Mechanik beeinträchtigen, sodass das Fenster nicht mehr fest genug schliesst.

4. Undichte Anschlussfugen

Die Fuge zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk wird häufig übersehen, kann aber ebenfalls Luft und Feuchtigkeit durchlassen.

5. Alte Verglasung

Selbst wenn das Fenster technisch dicht ist: Einfach- oder alte Doppelverglasungen isolieren kaum noch und fühlen sich ebenfalls „undicht“ an.


Wie man erkennt, ob ein Fenster undicht ist

Oft genügt ein kurzer Test, um Klarheit zu bekommen:

Kerzen- oder Räuchertest

Eine brennende Kerze oder ein Räucherstäbchen zeigt sofort, wo Zugluft eintritt. Bewegung = Undichtigkeit.

Handtest

An kalten Tagen spürt man die Zugluft direkt mit der Hand – vor allem an den Ecken.

Papier-Test

Wenn ein eingeklemmtes Blatt Papier ohne Widerstand herausgezogen werden kann, drückt der Fensterflügel nicht fest genug auf den Rahmen.

Visuelle Kontrolle

Risse in den Dichtungen, beschädigte Silikonfugen oder sichtbare Lücken sind eindeutige Hinweise.


Undichte Fenster reparieren – diese Lösungen funktionieren wirklich

Nicht jedes Problem ist gleich ein Fall für neue Fenster. Oft genügt eine einfache Reparatur. Hier die wirksamsten Massnahmen:


1. Dichtungen erneuern

Neue Dichtungen wirken manchmal wie ein kleines Wunder. Sie sorgen dafür, dass das Fenster wieder sauber schliesst und Zugluft keine Chance mehr hat.

Vorteile neuer Dichtungen:

  • bessere Wärmeisolierung
  • weniger Zug
  • geringere Heizkosten
  • längere Lebensdauer des Fensters

Ein Austausch ist problemlos möglich, sollte aber exakt zum Fensterprofil passen.


2. Fensterflügel richtig einstellen

Sehr viele undichte Fenster sind schlicht falsch eingestellt. Ein Monteur kann mit wenigen Handgriffen:

  • Scharniere nachjustieren
  • den Anpressdruck erhöhen
  • den Flügel exakt ausrichten

Der Effekt ist sofort spürbar: Das Fenster schliesst wieder fest und ohne Spiel.


3. Beschläge warten oder reparieren

Fensterbeschläge sind mechanische Bauteile – und jedes bewegliche Teil braucht Pflege. Öl verharzt, Schmutz sammelt sich, Schrauben lockern sich. Bei einer Wartung werden:

  • Mechanismen gereinigt
  • bewegliche Teile geölt
  • Schrauben nachgezogen
  • verschlissene Elemente ersetzt

Das sorgt für ein dichtes, leichtgängiges Schliessen.


4. Fugen abdichten

Wenn zwischen Rahmen und Wand Luft eindringt, helfen neue Silikon- oder Acrylfugen. Eine saubere, fachgerechte Abdichtung verhindert:

  • Zugluft
  • Feuchtigkeit
  • Schimmelbildung

Gerade bei älteren Gebäuden ist das ein häufiger Schwachpunkt.


5. Verglasung modernisieren

Bei älteren Fenstern kann der Randverbund der Scheibe beschädigt sein oder die Verglasung entspricht nicht mehr heutigen Standards. Ein Scheibentausch bringt:

  • bessere Energieeffizienz
  • höheres Wohlbefinden
  • weniger Kälteabstrahlung

Und er ist deutlich günstiger als ein kompletter Fensteraustausch.


Wann du unbedingt einen Profi hinzuziehen solltest

Einige Arbeiten kann man selbst erledigen. Doch in bestimmten Fällen ist es sinnvoll, einen Fachmann zu kontaktieren:

  • Fenster lässt sich kaum noch schliessen
  • Dichtungen passen nicht oder wirken „zu kurz“
  • Rahmen oder Flügel sind verzogen
  • Feuchtigkeit oder Schimmel treten auf
  • Scheiben beschlagen von innen (defekter Randverbund)
  • die Undichtigkeit bleibt trotz eigener Versuche bestehen

Ein Profi erkennt sofort, was die Ursache ist, und repariert das Fenster so, dass es wirklich wieder dicht ist.


Was kostet es, ein undichtes Fenster reparieren zu lassen?

Die Kosten hängen vom Aufwand ab, bewegen sich aber meist im überschaubaren Bereich:

  • Fenster einstellen: 60–150 CHF
  • Dichtungen ersetzen: 20–40 CHF pro Meter + Arbeit
  • Fugen erneuern: 80–200 CHF
  • Beschläge reparieren: 50–150 CHF
  • Scheibentausch: ca. 200–500 CHF

Oft lohnt es sich, mehrere Fenster auf einmal prüfen zu lassen, viele Firmen bieten dafür Pauschalen an.

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